Lesezeit: 4 min | Aug. 2024

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Interviews

US-Architektur: "Awards sind Maßstäbe für Exzellenz und Innovation."

Mit Freude verkünden wir unsere Partnerschaft mit AIANY - dem ältesten und größten Ortsverband des American Institute of Architects in New York. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer Jesse Lazar über amerikanische Architektur, neue Technologien, Designpreise und die Zukunft dieser Partnerschaft!

iF: Die AIA ist das älteste, größte und einflussreichste Netzwerk von Architekten und Designern in den USA (und möglicherweise der ganzen Welt). Was sind die wichtigsten Ziele und Aufgaben der AIA?

Jesse Lazar: Die 1857 gegründete AIA New York (AIANY) ist die älteste und größte Sektion des American Institute of Architects. Unser Verband besteht aus über 5.000 praktizierenden Architekten, verwandten Berufsgruppen, Studenten und Designbegeisterten, und wir haben uns drei Zielen verschrieben: herausragendes Design, Öffentlichkeitsarbeit und berufliche Entwicklung.

Wir bieten Vernetzungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, zeichnen außergewöhnliches Design mit Preisen aus und fördern das öffentliche Bewusstsein für den Wert von Design. Unsere mehr als zwei Dutzend ehrenamtlichen Programmausschüsse organisieren Initiativen, um den Mitgliedern die Mittel an die Hand zu geben, ihre technischen Fähigkeiten zu verbessern, wichtige Branchenthemen anzusprechen und ein Netzwerk der Unterstützung zu fördern. Unsere Ausstellungen, Vorträge und Führungen befassen sich mit Themen, die für den Beruf des Architekten von entscheidender Bedeutung sind, darunter Wohnungsbau, Planung, Denkmalschutz und Stadtgestaltung.

Jesse Lazar ist der Executive Director der AIA New York - der ältesten und größten Ortsgruppe des American Institute of Architects mit mehr als 5.000 Architekten, verwandten Berufsgruppen, Studenten und öffentlichen Mitgliedern, die sich für Architektur und Design interessieren. Davor und seit 2014 hat Jesse alle Fundraising- und Kapitalkampagnen sowohl für die AIA New York als auch für das Center for Architecture geleitet, zunächst als Entwicklungsdirektor und gleichzeitig während seiner Amtszeit als stellvertretender Direktor für beide Organisationen. Die AIA New York hat sich drei Zielen verschrieben: herausragendes Design, Öffentlichkeitsarbeit und berufliche Entwicklung. aiany.org.

"Auszeichnungen und Preisverleihungen in den Bereichen Architektur dienen als Maßstab für hervorragende Leistungen und Innovationen."

iF: Die AIA und der iF DESIGN AWARD sind ja kürzlich eine neue Partnerschaft eingegangen. Worum geht es dabei? Was reizt Sie am meisten an dieser Gelegenheit?

Jesse: Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit iF Design und die Förderung von herausragendem Design auf globaler Ebene. Der iFDESIGN AWARD steht für Qualität und Kreativität im Design und hebt innovative Lösungen in verschiedenen Disziplinen hervor. Durch die Nutzung der prominenten Rolle von AIANY in der Architektenschaft und des internationalen Prestiges des iF DESIGN AWARD verbessert diese Partnerschaft die Möglichkeiten für New Yorker Architekten, mehr Sichtbarkeit und Anerkennung für ihre Projekte zu erlangen. Diese Zusammenarbeit eröffnet Wege für einen internationalen, kulturübergreifenden Austausch, und wir freuen uns, Teil eines breiteren Gesprächs über die Förderung von Design, seinen Einfluss und seine Gemeinschaft zu sein.

iF: Welche Bedeutung haben Auszeichnungen und Preisverleihungen in der Architektur und Innenarchitektur im Allgemeinen?

Jesse: Auszeichnungen und Preisverleihungen in der Architektur und Innenarchitektur sind wichtig, weil sie als Maßstab für Spitzenleistungen und Innovation dienen. Sie würdigen die Kreativität und das Fachwissen von Einzelpersonen und Firmen und bieten Anerkennung für herausragende Arbeiten, während sie gleichzeitig die Sichtbarkeit des Berufsstandes erhöhen und einen hohen Designstandard fördern. Die Liste der Preisträger, die sich im Laufe der Jahre verändert hat, bietet einen Überblick über die Art der Projekte, die die Architektengemeinschaft inspiriert und auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen haben.

"Da die Urbanisierung weltweit immer schneller voranschreitet, müssen wir uns mehr denn je Gedanken darüber machen, wie wir effiziente, gemeinschaftsorientierte Städte schaffen können."

iF: Was motiviert kreative Führungskräfte in der Architektur? Wie lassen sie sich am ehesten inspirieren? Sehen Sie hier wesentliche interkulturelle oder geografische Unterschiede?

Jesse: Kreative Führungskräfte in der Architektur werden von dem Wunsch angetrieben, komplexe Probleme zu lösen und die Grenzen des Designs zu erweitern. Sie führen mit einer Sensibilität und einem Bewusstsein für das sozial-emotionale Wohlergehen von Gemeinschaften und Städten; sie sind inspiriert von der Möglichkeit, durch ihre Arbeit zum kulturellen Dialog beizutragen und soziale Fragen anzusprechen. Auch wenn dies wahrscheinlich für Architekten und Designer allgemein gilt, können Fachleute in verschiedenen Regionen je nach dem lokalen Klima und den Bedürfnissen der Gemeinschaft unterschiedliche Prioritäten setzen. Designer in dicht besiedelten städtischen Gebieten können sich zum Beispiel mehr auf die Optimierung des Raums oder die adaptive Wiederverwendung konzentrieren, während diejenigen in Regionen mit einem reichen historischen Kontext vielleicht auf traditionelle Designelemente oder lokale Materialien zurückgreifen.

iF: Wie steht es heute um die Architektur und wohin bewegt sie sich? Wie wird sich die Arbeit von Architekten auch angesichts neuerer Technologien, des Klimawandels, der zunehmenden Urbanisierung und anderer Trends in Zukunft verändern?

Jesse: Da sich die Urbanisierung weltweit weiter beschleunigt, beschäftigen wir uns mehr denn je mit der Frage, wie wir effiziente, gemeinschaftsorientierte Städte schaffen können. Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit stehen dabei natürlich ganz oben auf der Agenda. Die Integration nachhaltiger Praktiken wie Kohlenstoffneutralität, LEED-Zertifizierung oder adaptive Wiederverwendung ebnen den Weg. Darüber hinaus legen Architekten und Stadtplaner heute besonderen Wert auf die Förderung des Ortssinns und entwerfen Gebäude, die in ihrem gesellschaftlichen Kontext verwurzelt sind. Auch die Gleichberechtigung steht im Mittelpunkt dieses Gesprächs - Inklusivität in der Architektur ist unerlässlich, um Räume zu schaffen, die zugänglich und gerecht sind und unsere Gemeinschaften widerspiegeln. Dies bedeutet, dass die Designausbildung junger Menschen gestärkt, Zugangshindernisse abgebaut und die Repräsentation und ein stärkeres Engagement der Gemeinschaft in Designprozessen sichergestellt werden müssen.